Album der Woche #19-2022 – „Ultima Ratio“ by Bernhard Wöstheinrich und Stephen Parsick

Das ganze Album gibt es hier zum Download!

Wir hatten gerade alle Vorbereitungen für die Veröffentlichung von ULTIMA RATIO abgeschlossen, als uns die Nachricht vom plötzlichen Tod von Klaus Schulze erreichte.
Voller Traurigkeit möchten wir ihm das Stück „Mundane“ als Abschiedsgruß von uns an seine neue kosmische Adresse widmen.

Was wäre, wenn eine Handvoll spezifischer, genreprägender Veröffentlichungen bereits alles gesagt zu haben schien, was man hätte sagen können? Was wäre, wenn ein starker Verdacht bliebe, dass es noch mehr zu finden und zu erforschen gäbe? Bernhard Wöstheinrich (TaboTago, centrozoon) und Stephen Parsick ([‚ramp]) standen genau vor dieser Frage, als sie sich zusammentaten, um den Rubycon ein weiteres Mal zu überqueren und sich auf eine Reise in die noch unerforschten Gefilde schwebender Synthie-Ostinatos und sanfter Chöre zu begeben, so vage wie eine Fata Morgana.

Stephen und Bernhard kennen sich seit mehr als zwanzig Jahren und beschlossen schließlich, dass es an der Zeit war, zusammenzuarbeiten. Jeder von ihnen hat auf seine Weise einen profunden Hintergrund und einen guten Ruf in dem, was gemeinhin als Berliner Schule bezeichnet wird. Dennoch haben sie sich nie damit zufrieden gegeben, eine weitere Interpretation dieses Stils zu schaffen, sondern strebten nach nichts Geringerem als einem Bravourstück.

So sehr diese Veröffentlichung ein Leckerbissen für eingefleischte Fans des unheimlichen und krautig-gruseligen Sounds des Berlins der 1970er Jahre ist, so sehr ist sie auch ein Statement für aktuelles kreatives Musizieren und für ein fortgeschrittenes Wissen darüber, wie man Musik schafft, die einerseits fest in der Tradition verwurzelt ist und andererseits auch in unserer Zeit noch Gültigkeit und Sinn hat.